Wechselblatt-Wasserpest

Lagarosiphon major (Ridl.) Moss

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Nachweise im Saarland

Aktuelle Nachweise

Deutsche Namen

Wechselblatt-Wasserpest, Große Scheinwasserpest, Afrikanische Wasserpest

Aussehen

Die Wechselblatt-Wasserpest ist eine immergrüne Wasserpflanze, deren wenig verzweigte Sprosse mehrere Meter lang werden, die aber nur untergetaucht vorkommt. Die wechselständig angeordneten Blätter sind bis zu 2 cm lang und charakteristisch nach unten gekrümmt. Die kleinen, weißen Blüten sitzen auf kurzen Blütenstielen. Die Pflanze blüht im Sommer. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen zu anderen neophytischen Wasserpestarten (Elodea spec., Egeria densa). Die Sprossachsen mit ihren Blättern sind jedoch bei Lagarosiphon major deutlich starrer und verändern auch außerhalb des Wassers ihren relativ bürstenförmigen Habitus kaum.

Herkunft, Einwanderungsweg und Ausbreitung

Die Wechselblatt-Wasserpest ist ursprünglich im südlichen Afrika (Simbabwe, Botswana, Lesotho, Südafrika) beheimatet. Die Wechselblatt-Wasserpest ist als Zierpflanze, insbesondere Aquarienpflanze im Gartenbau und Tierhandel (Aquaristik) verfügbar. Sie gelangt über unsachgemäße „Entsorgung“ mit Zierfischen ins Freiland. Sie breitet sich durch regenerationsfähige, vegetative Pflanzenteile entlang von Fließgewässern aus, wird zudem durch Schiffe und Wasservögel verschleppt. Die Art ist seit Anfang des 20. Jh. in Europa bekannt und in weiten Teilen West- und Südeuropas etabliert. In Deutschland wurde die Art erstmals 1966 im Schwansee bei Hohenschwangau von E. Dörr gefunden.

Vorkommen im Saarland

Aus dem Saarland gibt es bisher nur sehr wenige Meldungen, so aus dem Primsgebiet bei Bilsdorf.

Lebensraum

Lagarosiphon major besiedelt stehende und fließende, vorzugsweise nährstoffreiche Gewässer. Die immergrüne Art kann unter günstigen Bedingungen schnell ganze Gewässer besiedeln. Sie wächst in Stillgewässern bei klarem Wasser bis in 10 m Tiefe, toleriert jedoch auch starke Gewässertrübungen. Bei guten Bedingungen werden Biomassen von >3kg /m² erreicht.

Problematik

Durch die Bildung von dominanten Massenbeständen besteht hoher Konkurrenzdruck auf heimische Wasserpflanzen. Durch die Beschattung sind das Phytoplankton und damit die Nahrungskette und die Nährstoffdynamik im Gewässer betroffen. Sauerstoffmangel kann entstehen und die Artenvielfalt verringert sich.